Montag, 5. Februar 2007

John Adams zum 60.


Samstag 3. Februar 2007
Kölner Philharmonie

J. Adams: Slonimsky´s Earbox / Dharma at Big Sur / Naive and Sentimental Music

London Symphonie Orchestra
Leila Josefowicz, elektrische Violine

John Adams, Dirigent






Aj, war das gut! Ein Ausflug nach Köln ist immer sinnvoll, wenn so etwas einem erwartet.

Programm, Orchestra und Künstler waren sehr versprechend, und haben nicht enttäuscht.

Slonimsky´s Earbox ist den gleichnamigen Musikforscher gewidmet. Für mich eine Mischung zwischen Debussy und Minimalismus, hat bereits das Orchestra top fit gezeigt. Das Stück war auch ein guter Einstieg in Adam´s Musik; ab hier wurde komplizierter.

Dharma at Big Sur ist ein Geiger Konzert für elektrische Violine. Hier wurde Leila Josefowicz rausgelassen. Sie ist jetzt Ende 20, kann bereits auf viele Erfolge rückblicken, und sich -wenn sie so weiter macht- auf eine tolle Karriere sich freuen. Sie hat es wirklich drauf (aber Mädchen, könntest du ein bisschen freundlicher gucken?). Sie sah wie Vanessa Mae aus, mit ihrer durchsichtigen elektrischen Violine und hippie looks. Aber ihre Leistung war natürlich auf eine ganz andere Ebene.
Das konzert ist einfach unglaublich schön; Es geht hier um Künstler, die an der Westküste der USA gearbeitet haben (von mir aus...); das Ding ist eine Kombination von verschiedenen Klänge, vor allem asiatischen Allusionen, vom Orchestra vorgetragen. Von der elektrischen Violine kammen unwahrscheinlich schöne Töne raus. Im ersten Teil möchte ich eine Dialogue zwischen ein Wal und das Meer hören. Leila war top expressiv und eindrucksvoll, wirklich imposante Leistung. Die Schlagskapelle haben dazu auch viel gutes beigetragen. Eine Aufnahme von diesem Konzert muss ich mir sofort kaufen.

In der Pause habe ich eine Frau getroffen, die ein ganz toller echter seiden-Kimono getragen hat. Schöne Lerchen drauf... es gibt noch Leute mit Geschmack!

Naive and Sentimental Musik soll eine musikalische Bearbeitung der Gegensätze zwischen Goethe (Naive, die Spontanität) und Schiller (Sentimental, selbstbewüsster Kunst): das habe ich gelesen, ehh... auf die Idee wäre ich von alleine nie gekommen. Hier gibt es eine Guitar im Orchester für idyllischen Zweck, der aber nicht so lange haltet; die Musik wird progressiv dunkler und schwieriger. Das Stück ist in drei Sätzen unterteilt (Schade, dass die Kölner in jeder Pause geklatscht haben); alle enden (wie die andere Stücke auch) mit einem effektvollen Crescendo und gewaltigen Tutti.

Diese Komposition ist gar nicht einfach, und erfordert viel mehr Konzentration als die andere. Ich freue mich auf die Chance sie nochmal zu hören.

Das Publikum lief im Ansturm raus; Schande! ein bisschen mehr Respekt hätte die Veranstaltung verdient, zumal der Komponist auch da war; nicht mal 3 Minuten Applaus, echt; waren alle taub?... nun gut, meine Platz-Nachbarin fande am schönsten Operette und Musical!

Diese CD von John Adams gefällt mir sehr gut:

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